Wetterdaten direkt vom Feld

Um möglichst exakt arbeiten zu können, braucht es genaue Daten. Dabei ist wohl kaum ein Wirtschaftszweig so von der aktuellen Wetterlage abhängig, wie die Landwirtschaft. Doch worauf greift man als Landwirt im Normalfall zurück? App, Wetterfax, aktuelle Nachrichten…- die Daten kommen oft von weit her. Dabei stimmt der Blick aus dem Fenster im Vergleich zum Wetterbericht leider nicht unbedingt immer überein. Wie erhält man also exakte aktuelle Daten?

Ein Lösungsweg: Die eigene Wetterstation direkt am Feld. Diabek hat eine solche Wetterstation bereits im Betrieb. Im 5-Minuten-Takt werden Temperatur, Luftfeuchte, -druck, Niederschlag, Windgeschwindigkeit und –richtung gemessen.

Prototyp der Diabek-Wetterstation (Quelle: eigene Darstellung)

Wie kommen diese Informationen nun zum landwirtschaftlichen Betrieb? Die gemessenen Daten werden mittels LoRa (Long Range) übertragen. LoRa ist eine Funktechnologie, mit der geringe Datenmengen energieeffizient über große Reichweiten übermittelt werden können. Die Messeinheiten bestehen aus Sensoren und einem Mikrocomputer mit LoRa-Antenne. Die gesammelten Daten werden in regelmäßigen Abständen an ein Gateway gesendet. Das Gateway empfängt die LoRa-Signale und leitet diese über einen Internetzugang an einen Server weiter, der die Visualisierung über ein Online-Tool ermöglicht. Anwender können somit über die entsprechende Browser-Adresse ortsunabhängig, die gemessenen Daten einsehen. Der Vorteil dieser LoRa-Übertragung: Es fallen keine laufenden Kosten an, wie es beispielsweise via Mobilfunk nötig wäre. Außerdem ist die Datenübertragung energiesparend, sodass die Stromversorgung der mobilen Wetterstation vor Ort mit Photovoltaik-Panel und Batterie ausreicht. Sobald die Daten auf dem Server sind, können Sie direkt auf  die Wetterinfos zugreifen.

Schematische Darstellung des Funktionsprinzips eines LoRa-Netzwerks (Quelle: eigene Darstellung)

Sie möchten selbst eine Wetterstation installieren? Wir bieten zukünftig Schulungen für Sie als Praktiker an, damit Sie LoRa-Systeme, wie beispielsweise eine Wetterstation, eigenständig aufbauen können. Die Termine werden auf unserer Website bekannt gegeben.

Weitere Einsatzmöglichkeiten der LoRa-Technologie

Neben der Anwendung zur Übertragung von Wetterdaten wird LoRa im Diabek-Projekt zur Überwachung der Lufttemperatur und -feuchtigkeit am Gebläseeinlass im Getreidelager genutzt. Die Messwerte können beispielsweise für eine effizientere Steuerung der Belüftungsanlage genutzt werden. Auch in diesem Fall werden die Messdaten einem berechtigten Nutzerkreis online zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden mit LoRa die Daten von Bodenfeuchtesonden in Versuchsflächen übertragen. Vor allem bei mangelhaftem Mobilfunkausbau bietet LoRa eine gute Möglichkeit, die Daten von ausgesiedelten Betriebsteilen (z. B. Getreidelager) oder im Feld installierten Sensoren effizient und ohne Zeitversatz zu erfassen. Außerdem werden Daten zur Temperatur und Luftfeuchte im Milchgewinnungszentrum in Triesdorf mithilfe von LoRa auf einer Web-Oberfläche grafisch visualisiert und aus den Daten in Echtzeit ein „Wohlfühlindex“ für Kühe (Temperature-Humidity-Index) bestimmt.